50 Jahre Jugendfeuerwehr Gudensberg (Kommers)
Im März 2013 blickte die Jugendfeuerwehr (JF) der Stadt Gudensberg im Schwalm-Eder-Kreis auf eine erfolgreiche 50-Jährige Nachwuchsarbeit zurück. Gefeiert wurde erst jetzt, anlässlich des 38. Stadtfeuerwehrtages der Freiw. Feuerwehren der Stadt Gudensberg .
Zum feierlichen Anlass waren sogar einige Feuerwehrmitglieder der polnischen Partnergemeinde von Gudensberg, Jelcz-Lascowice, mit Vize-Bürgermeister Piotr Stajszczyk, Feuerwehr-Kommandant Wieslaw Kawatko und sechs Jugendfeuerwehrmänner angereist.
Neben der polnischen Delegation fanden über 300 Besucher am Freitagabend den Weg in das Bürgerhaus in Gudensberg. Der Rückblick auf 50 Jahre Jugendarbeit wurde von den ehemaligen und jetzigen Jugendwartinnen und Jugendwarten kurzweilig vorgetragen.
Günther Köhler, selbst Gründungsmitglied und dann in der Zeit von 1972 – 1982 der zweite Jugendfeuerwehrwart nach Ludwig Henkel, berichtet von der Gründungszeit. 1962 hatte der damalige Wehrführer, Wilhelm Ruppert, sich Gedanken um die Gründung einer Jugendfeuerwehr angeregt. Im März 1963 war es dann soweit und der erste Jugendfeuerwehrwart 1963 wurde Ludwig Henkel, der sich mit Leib und Seele für den Nachwuchs einsetzte. Die damals nur aus Jungen bestehende Jugendfeuerwehr hatte am Anfang mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen. Das Gerätehaus befand sich noch in der Braugasse und im Landkreis konnte man sich nur mit wenigen Nachwuchsabteilungen austauschen. Zu Wettkämpfen musste bis nach Bad Hersfeld oder Waldeck gefahren werden. Aber auch andere Veranstaltungen, wie Zirkusbesuche, Schwimmbad und einen Aufenthalt in Berchtesgaden/Schönau hat schon damals das Leben der Jugendfeuerwehren bereichert.
Günther Köhler selbst führte die Jugendfeuerwehr von 1972-1982 an. Unter seiner Führung wurden erstmals Tannenbäume im Stadtgebiet gesammelt. Von den Spenden sind Zelte für kommende Zeltlager angeschafft worden. 1973 bekam die JF Gudensberg für Ihr 10-jähriges Bestehen einen Ehren-Wimpel. 1981 wurde eine erste Mädchengruppe gegründet.
Unter der Leitung von Berthold Oppitz (1982 – 1991) feierte die Jugendwehr 1988 ihr 25-jähriges Bestehen. Insgesamt 8 Zeltlager organisierte er, darunter erstmalig eins in Dänemark. 1986 wurde der hess. Landtag in Wiesbaden besucht. Ein Höhepunkt in seiner Amtszeit war das 9. Internationale Zeltlager im Jahr 1989, an dem sich Jugendfeuerwehren aus Deutschland, Dänemark, Österreich und der Niederlande mit ca. 1.100 Mädchen und Jungen beteiligten.
1991 wurde die Jugendfeuerwehr erstmalig von einer Frau, Yvonne Ruppert, geführt. In diesem Zeitraum ging es mit der Mädchengruppe dreimal zum Landesentscheid. Mario Dietrich löste Yvonne Ruppert ab
Von 1997 an begleiteten Ramona Steinbrecher und Egbert Sohl das Amt des Jugendwartes. Im Jahr 2000 fand ein Kreiszeltlager in Gudensberg statt. 2003 feierte die Jugendfeuerwehr Gudensberg ihr 40-jähriges Jubiläum beim Stadtfeuerwehrtag
Nach Tim Opfermann übernahm Katrin Möbus von 2005-2010 als Jugendwartin den Nachwuchs. Unter Ihrer Führung fand das erste Berufsfeuerwehr-Wochenende statt. Ein Jahr später war Gudensberg wieder Gastgeber für das Kreiszeltlager. Neben Zeltlager und Berufsfeuerwehrtag fanden auch Fahrten in Zoos und Freizeitparks statt. 2010 löste Jörn Schneider Katrin Möbus als Jugendwart ab. Er und Anja Schneider sind derzeit für die Jugendfeuerwehr Gudensberg verantwortlich. Jörn Schneider verwies auf die veränderten Rahmenbindungen bei der Jugendarbeit hin. Heute können die Jugendlichen zwischen vielen Angeboten wählen und deshalb ist heute eine Führung der Jugendlichen nur möglich, wenn man deren Wünsche und Anregungen bei der Jugendarbeit entsprechend berücksichtigt. Er konnte auch berichten, dass zurzeit 15 Jungen und sieben Mädchen im Alter von zwölf bis 17 Jahren der Jugendfeuerwehr angehören. In der Kinderabteilung, den Feuerlöwen, werden 17 Jungen und sieben Mädchen auf ihren Einsatz in der Jugendfeuerwehr vorbereitet.
Gründungsmitglieder
- Heiko Wust
- Jürgen Sonnenschein †
- Dieter Brzostek
- Gerhard Alter †
- Udo Höhne †
- Günther Köhler (aktives Mitglied in der Einsatzabteilung)
- Helmut Appelmann
- Klaus Wagner
- Heinz Pilgram
- Heinrich Krug
Günther Köhler wurde für 50 Jahre aktive Dienstzeit und in Anerkennung und Würdigung von Verdiensten um den Brandschutz und das Feuerwehrwesen, mit der Goldenen Plakette des Kurhessisch-Waldeckschen Feuerwehrverbandes und Berthold Oppitz für 40 Jahre mit der Silbernen Plakette des Kurhessisch-Waldeckschen Feuerwehrverbandes geehrt.