Zusatzweiterbildung Notfallmedizin im Feuerwehrhaus Gudensberg:
Ausbildung mit realitätsnahen Fallbeispielen.
Eine Woche lang stand im Feuerwehrhaus Gudensberg alles im Zeichen der Notfallmedizin. Teilnehmende aus dem Rettungsdienst und dem ärztlichen Bereich wurden in Theorie und Praxis geschult – stets unter Anleitung erfahrener Ausbilder:innen. Der Fokus lag auf realitätsnahen Fallbeispielen, die unter möglichst einsatznahen Bedingungen trainiert wurden.
Abschlusstag mit anspruchsvollen Einsatzszenarien
Der Höhepunkt der Woche war der Abschlusstag, an dem auch die Feuerwehr teilnahm. In enger Zusammenarbeit wurden mehrere komplexe Rettungsszenarien simuliert. Ziel war es, das Erlernte direkt im realitätsnahen Kontext anzuwenden, dabei standen Teamwork, Entscheidungsstärke und Flexibilität im Mittelpunkt.
Beispielhafte Szenarien:
Rettung aus einem LKW-Fahrerhaus:
Bei einem simulierten Verkehrsunfall musste ein verletzter Fahrer schonend aus einem hochgelegenen Führerhaus gerettet werden. Mit Hilfe spezieller Rettungsplattformen und einem Spineboard gelang dies unter dem Grundsatz: „So schnell wie nötig, so schonend wie möglich.“
Personenrettung über Drehleiter und schiefe Ebene:
Ein weiterer Einsatz erforderte Kreativität:
Aufgrund widriger Wetterbedingungen konnte die geplante
Rettung über die Drehleiter nicht ein zweites mal stattfinden.
Stattdessen wurde improvisiert und eine schiefe Ebene
im Innenraum genutzt – eine Herausforderung,
wie sie auch im echten Einsatzalltag vorkommen kann.
PKW-Unfall mit variabler Rettungsstrategie:
Je nach Verletzungsmuster galt es,
die passende Technik auszuwählen.
Feuerwehr, Rettungsdienst und Notärzt:innen
mussten hier besonders flexibel und abgestimmt agieren.
MANV – Massenanfall von Verletzten:
Das komplexeste Szenario stellte ein Großschadensereignis
mit zahlreichen Betroffenen dar. Hier zählten Struktur,
Kommunikation und Priorisierung.
Die Sichtung, Erstversorgung und Koordination forderten
alle Beteiligten heraus.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Perspektivwechsel: Die Teilnehmenden übernahmen zeitweise auch die Rolle von Verletztendarsteller:innen, um das Einsatzgeschehen aus Sicht der Patient:innen zu erleben. Diese Erfahrung förderte das Verständnis für Kommunikation, Empathie und situative Einschätzung.
Die Weiterbildung verfolgte einen ganzheitlichen Ansatz: Neben der medizinischen Notfallversorgung wurden auch Führungskompetenz, Teamfähigkeit und Entscheidungsstärke unter Stress trainiert.
Auch für die Feuerwehr war der gemeinsame Übungstag wieder sehr lehrreich. Denn durch die gemeinsamen Übungen wächst das gegenseitige Verständnis für Abläufe und Herausforderungen.
Ein großer Dank geht an alle Beteiligten – insbesondere an die Feuerwehr Edermünde, die zum ersten Mal dabei war, und natürlich an das Küchenteam für das fantastische Mittagessen! Wir freuen uns schon jetzt aufs nächste Mal – hoffentlich wieder nur zu Übungszwecken. Denn eines ist sicher:
Gemeinsam sind wir stark!