Rahmenübung "Unwetter"
Es ist Samstag, der 23. Feb. 2013.
Seit den frühen Morgenstunden warnt der Deutsche Wetterdienst vor einem Sturmtief mit orkanartigen Winden und extremen Starkregen. In den Nachmittagstunden soll das Sturmtief den Schwalm-Eder-Kreis erreichen. Es ist mit umgestürzten Bäumen, blockierten Straßen, unter Wasser stehende Keller, Hochwasser und Unfällen zu rechnen.
Die Leitstelle Schwalm-Eder hat ihr Personal erhöht, weil mit weit über einhundert Notrufen zu rechnen ist. Das Unwetter hat den Schwalm-Eder-Kreis gegen 15.00 Uhr erreicht. Im Sekundentakt gehen die Notrufe bei der Leitstelle ein. Dann passiert es, aufgrund der hohen Anzahl an Einsätzen ist der Einsatzkanal (Funkverkehr zwischen Einsatzkräften vor Ort und Leitstelle) überlastet und bricht zusammen.
Nur eine Übung
Bei der oben genannten Schilderung handelt es sich zum Glück nur um ein angenommenes Unwetter. Für solche Einsatzlagen besteht im Schwalm-Eder-Kreis seit einigen Jahren ein besonderer Alarmplan. Bei entsprechenden Wetterlagen und -warnungen werden im Vorfeld bereits in den Gemeinden „Technische Einsatzleitungen“ eingerichtet, die Feuerwehren in Einsatzbereitschaft versetzt und alarmiert. Die einzelnen Feuerwehren finden sich in ihren jeweiligen Gerätehäusern ein.
Jedes Jahr wird dann die Abarbeitung der Einsätze bei einen „Rahmenübung“ geübt. In diesem Jahr war es der 23.02.2013. Jede Gemeinde muss eine gewisse Anzahl an erdachten Notrufen an die Leitstelle melden. Ab 15:00 Uhr klingelte die „112“ auf der Leitstelle ununterbrochen. Wie im Ernstfall auch, mussten weit über einhundert „Notrufe“ von der Leitstelle entgegengenommen und aufgenommen werden. Diese wurden in das „Unwettermodul“ eingegeben, aus dem heraus direkt Faxe an die jeweiligen Technischen Einsatzleitungen verschickt wurden. Ab hier waren die Einsatzleitungen vor Ort für die Abarbeitung der Einsätze verantwortlich.
Dirk Schmidt und Stefie Hungerland
Die Technische Einsatzleitung der Feuerwehren der Stadt Gudensberg war im Feuerwehrhaus Gudensberg eingerichtet worden. Hier wurde die Einsätze von Dirk Schmidt, Andreas Reinz und Stefie Hungerland erfasst, gesichtet und an den Einsatzleitwagen, in der Reihenfolge der Dringlichkeit, weitergeleitet. Die so erfassten Einsätze wurden von Christopher Hiebsch und Uwe Kallenbach an die jeweiligen Feuerwehren aus Deute, Dorla, Maden, Gudensberg und Obervorschütz weitergegeben.
Christopher Hiebsch und Uwe Kallenbach
Der gesamten Funkverkehr wird dann in den Gemeinden auf Sonderkanälen, Handfunksprächgeräte, geführt. Wenn deren Recihweite nicht mehr ausreichen, dann kommt das Handy zum Einsatz. Damit wird die Leitstelle erheblich entlastet und kann sich um andere Notfälle kümmern.