Schweinestallbrand in Dorla
Um 05:11 Uhr war am Samstagmorgen die Nacht für die Einsatzkräfte der Gudensberger Feuerwehren vorbei.
Der Betreiber eines Schweinzuchtbetriebes im Stadtteil Dorla war gegen 05:00 Uhr durch das Alarmsystem seiner Schweineställe geweckt worden. Das System zeigte einen Stromausfall an. Beim Prüfen der Sache stellte er in dem Bereich der Stallungen eine starke Rauchentwicklung fest und alarmierte über den Notruf 112 die Feuerwehr.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schlugen bereits die Flammen aus dem Dach und mit lauten Knallen zerplatzen die Eternitplatten. Auf dem Dach war eine Photovoltaikanlage montiert. Probleme bereitete den Einsatzkräfte am Anfang des Einsatzes die mangelnde Wasserversorgung. Erst durch die Entnahme von Wasser aus der Zisterne eines Nachbarhofes und dem Aufbau einer 800 Meterllangen Schlauchleitung von der Ems bis zum Brandort, hatte man genügend Wasser an der Eisatzstelle. Die Feuerwehr konnte dadurch nicht verhindern, dass sich der Brand auf einen direkt angrenzenden Stall ausbreitete. Eine Brandausdehnung auf zwei weitere Stallungen konnte aber verhindert werden.
Nach Aussage des Besitzers befanden sich in den Stallungen zum Zeitpunkt des Brandes ca. 220 Muttersauen. Einige Sauen hatten in den vergangenen Tagen geferkelt und so muss davon ausgegangen werden, dass an die 420 Tiere verendet sind. Nur wenigen Tiere konnten von den Männer und Frauen der Feuerwehr gerettet werden. Auch deshalb, weil die Gebäude teilweise einsturzgefährdet waren und somit die Sicherheit der Retter stark gefährdet war.
Das Einsatzkräfte während solcher Einsätze immer Gefahren ausgesetzt sind, wurde bei diesem Brand wieder deutlich. Während er Löscharbeiten wurde ein Freiwilligen Feuerwehrwehrmann aus Gudensberg-Obervorschütz durch einen Stromschlag verletzt. Zum Glück konnte er das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen.
Im Einsatz waren alle sieben Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Gudensberg, die Feuerwehr Fritzlar mit Drehleiter, Tanklöschfahrzeug und Schlauchwagen. Weiterhin das THW aus Fritzlar und Homberg, sowie die SEG Gudensberg mit ca. 130 Kräften. Der Veterinär des Landkreises, Dr. Dirk Kusan, machte sich bei Tagesanbruch ein Bild von der Katastrophe.
Im Feuerwehrgerätehaus hatte der Verpflegungstrupp der SEG-Gudensberg eine Versorgungsstation aufgebaut. Hier bekamen die Einsatzkräfte Tee, Kaffee , Erfrischungsgetränke und Frühstück.
Zur Brandursache kann derzeit noch keine Feststellung getroffen werden. Die Kriminalpolizei in Homberg hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Gesamtsachschaden wird derzeit auf ca. 400.000,- EUR geschätzt.
Weitere Informationen unter:
http://www.hna.de/lokales/melsungen/dorla-freuerwehrmann-erleidet-stromschlag-3211461.html