Gem. Übung Gefahrgut FF Dorla und FF Gleichen
„Einsatz bei Gefahrgut“ so die Übungsanlage für die gemeinsame Ausbildung. Freundlicher Weise hat die Firma Novus Deutschland GmbH den Feuerwehren erlaubt, diese Übung auf dem Betriebsgelände in der Schwänheit durchzuführen.
Übungsziel:
Erstmaßnahmen der örtlichen Wehren bei einem Einsatz mit Gefahrgut, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln und entsprechend den Vorschriften (GAMS-Regel), durchzuführen.
Übungslage:
Folgende Übungslage wurde den 27 Frauen und Männer der beiden Feuerwehren geschildert: In Halle 2 werden Wartungsarbeiten an einem Silo in 22 m Höhe von einem Mitarbeiter durchgeführt. Zeitgleich finden im ebenerdigen Bereich der Halle Verladearbeiten statt. Hierbei tritt eine kleine Menge gefährlicher Stoff aus. Ein Mitarbeiter löst durch einen Handdruckmelder die automatische Brandmeldeanlage aus. Dem Mitarbeiter der die Wartungsarbeiten durchführt ist der Rückweg durch die Halle, aufgrund der ausgelaufenen Flüssigkeit versperrt. Alle anderen Arbeiter konnten sich unverletzt retten.
Die beiden Einheitsführer leiten die ersten Maßnahmen entsprechend der GAMS-Regel ein.
- G = Gefahr erkennen. Dies kann durch sichten der Papiere oder durch befragen der Brandschutzhelfer des Betriebes erfolgen.
- A = Absperrmaßnahmen treffen
- M = Menschenrettung unter Beachtung der Eigensicherung
- S = Spezialkräfte nachfordern
Weiterhin bilden sie drei Einsatzabschnitte
- FF Dorla/Gleichen Abschnitt Erkundung, Menschenrettung hierzu wird eine gewisse Anzahl AGT zusammengezogen
- FF Gleichen: Abschnitt Sicherstellung dreifach Brandschutz
- FF Dorla: Aufbau Not-Dekon und ausleuchten der Einsatzstelle
Bei dem Abschnitt 1 entschließt sich der Einheitenführer einen Trupp unter Atemschutz zur Erkundung der Lage und zur Feststellung des Stoffes einzusetzen. Der Trupp konnte den Namen des Stoffes feststellen und mitteilen das die Gefahrgutsymbole „leicht entzündlich“ und „giftig“ auf den Verpackungen angebracht ist, es bestand hierbei jedoch eine erhöhte Gefahr für den Trupp. Besser wäre gewesen, Betriebsangehörige zu befragen. Geschah dann auch, hier konnte dann anhand eines Datenblattes die Stoffeigenschafften festgestellt werden. Es handelte sich um einen leicht entzündlichen und giftigen Stoff, dessen Dämpfe schwerer als Luft sind.
Bei der Erkundung im Gebäude wurde festgestellt, dass der Arbeiter in 22 Meter Höhe sich aufhält, aufgeregt ist, aber nicht verletzt ist. Hat aber Angst alleine abzusteigen, auch weil er Angst wegen dem Stoff hat. Deshalb werden zwei Trupps unter Atemschutz zur Rettung des Mannes eingesetzt. Mit Atemschutz, 22 Meter auf einer Leiter mit Rückenschutz zu steigen, ist eine Leistung. Die Trupps konnten den Mann mit einer Fluchthabe sicher nach unten und nach außen führen.
Im Anschluss der Rettung wurde die Not-Deko ansatzweise geübt.
Bei dem Einsatzabschnitt 2 wurde eine Wasserversorgung aus dem firmeneigenen Löschwasserbehälter aufgebaut. Die Trupps mit Wasser, Schaum und Pulver-Löschern wurde so eingesetzt, dass sie nicht in Windrichtung standen. Vor der betroffenen Halle wurde ein Hydroschild in Stellung gebracht. Ebenfalls wurden Kanaleinläufe abgedichtet.
In der anschließenden Übungsbesprechung wurde der Einsatz nochmals durchgesprochen. Besonders wurde darauf hingewiesen, dass bei solch einem Einsatz, dass Wissen und die Ortskenntnisse der Mitarbeiter unbedingt in die Lagefeststellung mit einzubeziehen sind. Ansonsten konnte man feststellen, dass auch die „kleinen Feuerwehren“ in der Lage sind, die Erstmaßnahmen bei einem Gefahrgutunfall, mit denen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, abzuarbeiten.